Die wenigsten Verkehrstoten verzeichnet Schweden mit 25 Straßenverkehrstoten je Million Einwohner, die höchste Zahl Rumänien mit 96 Verkehrstoten je eine Million Einwohner. Die größten Fortschritte hat Estland gemacht; dort ist die Zahl um 32 Prozent innerhalb eines Jahres gesunken. Deutschland verzeichnet 38 Verkehrstote je Million Einwohner, was einen Rückgang um 1 Prozent 2017 im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.
Diese Entwicklung ist zwar ermutigend, doch dürfte es sehr schwierig sein, das EU-Ziel, die Anzahl der im Straßenverkehr tödlich Verunglückten zwischen 2010 und 2020 zu halbieren, noch zu erreichen.
Die für den Verkehr zuständige Kommissarin Violeta Bulc sagte: „Im letzten Jahr verloren 25 300 Menschen auf unseren Straßen ihr Leben, noch mehr erlitten Verletzungen, die ihr ganzes Leben veränderten. Hinter diesen Zahlen verbergen sich viele leid- und schmerzvolle Geschichten. Die Verantwortung für die Straßenverkehrssicherheit wird natürlich gemeinsam mit den Mitgliedstaaten wahrgenommen, doch ich glaube, dass die EU noch mehr tun kann, um die Europäerinnen und Europäer besser zu schützen. Die Kommission arbeitet derzeit an einer Reihe konkreter Maßnahmen, die wir in den nächsten Wochen bekannt geben wollen. Das Ziel ist klar: Die Rettung von Leben auf unseren Straßen.“
Von den tödlichen Unfällen und Verletzten im Straßenverkehr sind nicht nur die Opfer, sondern auch die Gesellschaft insgesamt betroffen, der sozioökonomische Kosten in Höhe von 120 Mrd. EUR pro Jahr entstehen. Daher müssen alle Akteure einen neuen Anlauf unternehmen, um die europäischen Straßen sicherer zu machen. Während die tagtägliche Durchsetzung der Vorschriften und die Sensibilisierung überwiegend von den nationalen und lokalen Stellen erledigt wird, arbeitet die Kommission derzeit an einer Reihe konkreter Maßnahmen, um Anreize für weitere deutliche Fortschritte zu schaffen. Dies wäre ein weiterer Schritt auf dem Weg zu dem von Präsident Juncker skizzierten „Europa, das schützt“.
Blick in die Zukunft
Auf der Grundlage der Ministererklärung zur Straßenverkehrssicherheit vom März 2017 arbeitet die Kommission derzeit einen neuen Rechtsrahmen für die Straßenverkehrssicherheit für die Jahre 2020 bis 2030 aus, der von einer Reihe konkreter Maßnahmen zur Verbesserung der Straßenverkehrssicherheit flankiert wird. So könnten die europäischen Vorschriften für die Fahrzeugsicherheit und das Sicherheitsmanagement von Infrastrukturen überarbeitet und eine Initiative für den sicheren Übergang zu einer kooperativen, vernetzten und autonomen Mobilität vorgelegt werden.
Die Kommission beabsichtigt, diese Maßnahmen im Frühjahr 2018 vorzulegen.
Anhang
Straßenverkehrstote je Million Einwohner
Vorläufige Statistik für 2017 – aufgeschlüsselt nach Ländern
2010 | 2016 | 2017 | 2016-2017 | 2010-2017 | |
Belgien | 77 | 56 | 55 | -3 % | -26 % |
Bulgarien | 105 | 99 | 96 | -4 % | -12 % |
Tschechische Republik | 77 | 58 | 54 | -6 % | -28 % |
Dänemark | 46 | 37 | 32 | -13 % | -28 % |
Deutschland | 45 | 39 | 38 | -1 % | -13 % |
Estland | 59 | 54 | 36 | -32 % | -39 % |
Irland | 47 | 39 | 33 | -15 % | -25 % |
Griechenland | 112 | 76 | 69 | -10 % | -41 % |
Spanien | 53 | 39 | 40 | 2 % | -25 % |
Frankreich | 64 | 54 | 53 | -1 % | -13 % |
Kroatien | 99 | 73 | 80 | 8 % | -22 % |
Italien | 70 | 54 | 56 | 3 % | -18 % |
Zypern | 73 | 54 | 62 | 15 % | -12 % |
Lettland | 103 | 80 | 70 | -14 % | -38 % |
Litauen | 95 | 66 | 67 | 0 % | -36 % |
Luxemburg | 64 | 56 | 47 | -13 % | -25 % |
Ungarn | 74 | 62 | 64 | 3 % | -16 % |
Malta | 31 | 51 | 43 | -17 % | 46 % |
Niederlande | 32 | 31 | 31 | 0 % | -1 % |
Österreich | 66 | 50 | 47 | -5 % | -25 % |
Polen | 102 | 80 | 75 | -6 % | -28 % |
Portugal | 80 | 54 | 62 | 14 % | -31 % |
Rumänien | 117 | 97 | 98 | 1 % | -19 % |
Slowenien | 67 | 63 | 50 | -20 % | -25 % |
Slowakei | 65 | 51 | 57 | 12 % | -13 % |
Finnland | 51 | 47 | 39 | -18 % | -22 % |
Schweden | 28 | 27 | 25 | -6 % | -5 % |
Vereinigtes Königreich | 30 | 28 | 27 | -5 % | -7 % |
EU | 63 | 50 | 49 | -2 % | -20 % |
Weitere Informationen:
MEMO: Statistik 2017 zur Straßenverkehrssicherheit: Was steckt hinter den Zahlen?
Vademecum zur Straßenverkehrssicherheit
Pressekontakt Vertretung: Nikola John, Tel.: +49 (30) 2280-2410
Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per E-Mail oder telefonisch unter (030) 2280 2900.
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 10 April 2018
- Autor
- Vertretung in Deutschland